»Unser gemeinsamer Lebensweg hat uns Möglichkeiten eröffnet, die wir durch unsere Stiftung nutzen. Wir fördern Kunst und Kultur, setzen uns für Kinder und alte Menschen ein und wirken im Denkmalschutz. Dabei setzen wir ausschließlich auf eigene Projekte. Das Leben hat es gut mit uns gemeint. Wir wollen andere Menschen an unserem Erfolg teilhaben lassen.« 

Reinhard & Sonja Ernst

Gründer


Drei Fragen an Sonja und Reinhard Ernst

Das Ehepaar Ernst lebte viele Jahre in Eppstein im Taunus, seit 2000 in Wiesbaden.

Was bedeutet es für Sie, Stifter zu sein?


Etwas zu bewegen. Unser „Haus der Hoffnung“ in Natori/Japan ist dafür ein gutes Beispiel. Die Zerstörung durch den Tsunami 2011 hat meine Frau und mich sehr berührt. Wir wollten helfen, zumal wir Japan, einem der stark betroffenen Länder, eng verbunden sind. Ich war auf meinen beruflichen Reisen häufig in Japan und habe beeindruckende Menschen kennengelernt, die Freunde wurden – wie den Architekten Fumihiko Maki. Bei dieser Katastrophe wollten wir nicht allein Geld schicken.

Wir haben mit der Stiftung ein eigenes Projekt in Natori verwirklicht: eine Stätte der Begegnung für Kinder und alte Menschen, die Fumihiko geplant hat – übrigens ohne Honorar. Die Menschen kommen zum Auftanken und Mutschöpfen auch heute noch dorthin. All das wäre nicht entstanden, hätten wir uns darauf beschränkt, „nur“ etwas zu spenden. Wir waren während der Bauzeit einige Male in Japan, um die Baumaßnahme zu begleiten.

Worin unterscheidet sich Ihre Stiftung von anderen?


Durch den persönlichen Bezug, den wir zu allen Projekten haben. Das Gebäude für die Musikschule in Eppstein, das wir 2015 unter eigener Regie erbaut und 2016 der Stadt Eppstein geschenkt haben, war ebenfalls eine Herzensangelegenheit. Wir lebten über 50 Jahre in Eppstein und haben gesehen, dass die Möglichkeiten für eine musikalische Bildung speziell von Kindern und Jugendlichen sehr begrenzt sind.

Wir halten sehr viel davon, musische Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Musik fördert Zusammenarbeit, gegenseitige Rücksichtnahme und Kreativität. Diese Attribute, besonders Kreativität, werden in unseren Unternehmen in Deutschland und Europa dringend benötigt.

Wir erhalten Baudenkmäler, die als Ruine vom Stifter gekauft und im Laufe von Jahren durch persönlichen Einsatz grundlegend saniert wurden. Wenn wir etwas tun, dann richtig. Heute stellen diese Immobilien eine konstante Einnahmequelle unserer Stiftung dar.

Welche Bedeutung haben Stiftungen für die Zukunft unserer Gesellschaft?


Eine tragende Bedeutung. Sie sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Es scheint auf der einen Seite, dass Menschen immer individueller leben wollen, dabei aber der Sinn für die Gemeinschaft abnimmt. Hier gibt es aber auch eine Gegenbewegung: Viele engagierte Menschen, die auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen für Gemeinsinn und für grundlegende Werte größtenteils ehrenamtlich einstehen.

Stiftungen bieten einen Rahmen für solche Tätigkeiten. Hier zeigt man persönliches Engagement und bündelt finanzielle Mittel, um Werte zu fördern, von denen wir alle hier überzeugt sind.